Wie kommt es zur Diagnose?
leben-mit-lupus Redaktion 9. März 2023
Der SLE zählt zur Gruppe der Kollagenosen. Kollagenosen sind Autoimmunerkrankungen, bei denen sich das Abwehrsystem des Menschen gegen seinen eigenen Körper richtet. Gesunde Körperzellen werden als fremd oder krank gehalten und vom Immunsystem bekämpft.
Statistik
1 von 1000 Frauen, 1 von 10.000 Männer leiden somit an einem SLE.
Frauen sind 10x häufiger betroffen als Männer. Auch tritt der SLE bei „people of colour“ etwa fünfmal häufiger auf als bei nordeuropäischen Menschen.1
Immer häufiger wird aber im Labor reflexartig die ANA (antinukleärer Antikörper, also Antikörper gegen die eigene Zellkernsubstanz) Bestimmung durchgeführt. Festzuhalten ist, dass aber jeder Mensch Antikörper aufweist und somit eine weitere Analyse, jene der Untergruppen, erfolgen muss.
Andere Erkrankungen wie Virusinfekte triggern extrem häufig solche positiven ANA-Testes! Stichwort Corona-Infektion.
Auch Schilddrüsenerkrankungen lassen ANA Test positiv auffallen, mitunter dann auch einige Medikamente. Im Alter können ebenso vermehrt positive ANAs auffallen.
Allein nur durch positiven ANA Titer kann SICHER keine Diagnose SLE gestellt werden. Die Höhe der Titer und dessen Untergruppen sind lediglich ein Mosaikstein der Diagnose, andererseits kann ein SLE ohne ANA-Titer nur extremst selten vorliegen!
Anhand von zwei, drei Beschwerden oder Symptomen einen Lupus zu beschreiben, wäre fahrlässig und unverantwortlich.
Fieberschübe, Lymphknotenschwellungen, und Gelenksschmerzen, dies können viele Erkrankungen auslösen. Anhand der Klassifikation des SLE sehen sie das heterogene Bild.
Es ist extrem wichtig alle Beschwerden und Auffälligkeiten im Arztgespräch zu erwähnen, denn jeder Hinweis hilft bei der Diagnose.
Relevante Informationen für eine Diagnose
Das Gespräch zwischen Arzt/Ärztin und Patient/in:
Um welche Beschwerden handelt es sich? (Fieber, Müdigkeit, Gelenksbeschwerden oder Hautprobleme)
Gab es in der Vergangenheit bereits Probleme mit Haut oder Gelenken?
Treten Hautveränderungen bei Sonneneinstrahlung auf?
Gibt es rheumatische Erkrankungen in der Familie?
Werden Medikamenten genommen, wenn Ja welche?
Laboruntersuchungen:
ANA
Anämie
Thrombopenie oder Leukopenie
Proteinurie
Erweiterte Untersuchungen:
Untersuchungen der Haut
Röntgen des Brustkorbs
Bauch und Herz mittels Ultraschalles
EKG (Elektrokardiogramm)
Verwendete Quellen
Artikel geschrieben von OA. Dr. Raimund Lunzer, Februar 2023