Sonnenschutz von innen: Können Tomaten und Karotten einen Sonnenbrand verhindern?
leben-mit-lupus Redaktion 19. Juli 2023
Das Eincremen kann ganz schön nerven. Bei jedem Strandurlaub dieselbe Prozedur: Man kleistert sich voll mit öligem Schutzfaktor 50. Am besten einmal pro Stunde. Die Hände kleben und das Handy sieht aus, als wäre es in die Fritteuse gefallen. Kein Wunder also, dass jedes Jahr pünktlich zu Beginn der Sommerzeit über einen ach so bahnbrechenden Geistesblitz debattiert wird, der da lautet: Geht’s auch ohne lästiges Einschmieren? Zum Beispiel durch Ernährung?
Die kurze Antwort lautet: nein. Die lange: nein, aber. In diesem Sinne: Höchste Zeit, etwas Licht in dieses UV-verstrahlte Dunkel zu bringen.
Ernährung für die Haut: Was Mikronährstoffe können
Zunächst einmal: Mikronährstoffe können die klassischen Sonnenschutzmaßnahmen nicht ersetzen, aber sinnvoll ergänzen.
So agieren die Vitamine C und E sowie Selen, Betacarotin und Lycopin als Antioxidantien. Das bedeutet, sie können der durch die UV-Strahlen ausgelösten Radikalbildung entgegenwirken. In der Praxis heißt das: Je mehr Antioxidantien über die Nahrung aufgenommen werden, desto höher der Schutz vor unerwünschter Faltenbildung, Hautschäden, Sonnenbränden und Entzündungen im Körper. Vitamin A ist für die Bildung neuer Hautzellen verantwortlich. Gerade wenn man einen Sonnenbrand erwischt hat, ist es logisch, dass der Körper ausreichend mit Vitamin A versorgt sein soll. Auch Zink und Calcium sind maßgeblich am Zellstoffwechsel beteiligt. Calcium kann zudem eine allergische Reaktion auf UV-Strahlen lindern. Zudem gibt es Hinweise, dass die gezielte Supplementation von Betacarotin und Calcium eine Sonnenallergie vorbeugen kann.
Relevante Lebensmittel:
Betacarotin: Karotten, Kürbis, Paprika, Mango, Blattsalat, Brokkoli, Erbsen
Lycopin: Tomaten und daraus hergestellten Produkten
Vitamin C: Paprika, Brokkoli, Kohl, Zitrusfrüchte, Beeren, Kiwi
Vitamin E: Pflanzenöle, Nüsse, Samen, Avocado
Selen: Schweinefleisch, Fisch, Eier
Zink: Meeresfrüchte, Fisch, Hülsenfrüchte, Haferflocken, Eier, Nüsse
Calcium: Milch und Milchprodukte, mit Calcium angereicherte Pflanzendrinks, Sesam, Mohn, grünes Gemüse
Fazit
Ernährung ist nicht die neue Sonnencreme
Halten wir also fest: Lebensmittel können nicht vor einem Sonnenbrand schützen. Ohne Einschmieren wird es also auch in Zukunft nicht gehen. Wenn wir jedoch ausreichend mit den oben genannten Nährstoffen versorgt sind, haben wir beste Voraussetzungen, Sonnenschäden auszugleichen und der Haut die notwendigen Mittel zur Verfügung zu stellen, damit sie sich schneller und besser erholen kann.
Für das nächste Sonnenbad merken wir uns in diesem Sinne am besten: Betacarotin und Co. dankt uns unsere Haut sehr wohl. Aber die klebrige Sonnencreme noch mehr.
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Verwendete Quellen
Artikel geschrieben von Carina Wenzl BEd., MSc., BSc., Juli 2023
AT-9418, 07/2023